Monday, July 31, 2006

Eine Wochenende in Ostfriesland

Seit einigen Stunden hat mich Amsterdam wieder. Das Wochenende und noch ein drangehaengter Montag wurden im Herzen von Ostfriesland, bei Enno in Aurich verbracht. Nach 3 Stunden und einer halber gemuetlicher Zugfahrt durch unendlich scheinenden Ebenen, zwischen Windmuehlen und Tulpenfeldern, in den Mangeln der deutschen Grenzpolizei, erreichete ich nun das schoene Leer, wo ich von meinen drei lieben Tunten, aehhh, Gastgebern empfangen wurde.

von links nach rechts: Gert, Enno, Dominik und Effi (Ennos suesser Hund)

Nach einem gemuetlichen Spaziergang ueber die Uferpromenade, einem guten deutschen Bier und einem leckeren Hering ging es weiter in die wunderhuebsche Altstadt von Leer.

Fuer so eine kleine Stadt gab es erstaunlich viele Kirchen (Lutheraner, Reformierte, Katoliken, verschiedenste Sekten,..). Enno, konnte die Gruende dafuer natuerlich bis ins kleinste Detail genau erklaeren. Man verzeihe mir wohl an dieser Stelle meine Vergesslichkeit. Gegen 18 Uhr ging es dann weiter nach Aurich, wo Enno ein riesengrosses altes Haus hat. Ich bekam ein, wie das ganze Haus, sehr altmodisches aber unglaublich gemuetliches Zimmer. In dem Zimmer stand das Gramophon von seinem Vater, eine alte Schreibmaschine und ich fand sogar eine doppelseitige Mundharmonkia in C und G, eine Hohner von 1926.

Nachdem ich mir ein paar Schelack Platten angehoert hab, die Mundharmonika, welche immer noch einen wunderschoenen Klang hatte, ausprobiert habe und von Enno in die ostfriesische Teekultur eingefuehrt wurde, ging es weiter zu einer unglaublich suessen, komplett schwulen, ostfriesischen Geburtstagsfete. Es gab tolles Essen, viel zu viel zu trinken und die witzigsten Leute die ich je erlebt habe habe. Da gab es eine Lesbe aus Wien inklusive Freundin bei der deutschen Bundeswehr, einen schwulen Tuerken mit einer so schrillen Stimme das man Angst hatte die Fenster wuerden zerspringen und Dingen von denen ich hier wohl nicht jedes Detail berichten moechte. Alles im allen eine hinreissende Party und ein sehr interessanter Abend.

Sonntag frueh wurde ich dann singenderweisse von den mir vom Vorabend schon bekanten Gesichetern geweckt. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck mit Grabben und Lachs fuhren wir mit Dominik, Ennos Nennneffen aus Bremen, und Gert aus Aurich an die Nordsee, bzw das Wattmeer.
Blick vom Festland nach Norderney
Blick vom Festland nach Norderney mit posierdendem Franz dazwischen
Das Wattmeer wird der Bereich zwischen Festland und den vielen Inseln vor der norddeutschen Kueste genannt. Bei Flut ist das Wattmeer nicht tiefer als der Neusiedlersee und bei Ebbe verschwindet das Meer, bis auf einige kleine Lacken komplett. So kann man Wanderungen durch das Watt auf eine der Inseln machen und bei Flut mit der Faehre wieder zurueck fahren. Als wir dort waren war gerade Flut, was angesichts der Temperaturen sehr angenehm war.

Mit ein paar Algen aus der Nordsee, welche als Gewuerze fuers Abendessen verwendet wurden ausgestattet, ging es wieder zurueck nach Aurich wo wir noch einen netten Abend mit lecker Schnaps und Rotwein genossen.

Heute Mittag verliess ich dann Aurich wieder schwerenherzens. Ja, und morgen heissts dann wohl wieder Arbeiten...

Zum Abschluss noch eine Landkarte von Ostfriesland zur Orientierung

Ps: Bevor sich wer sorgen macht, die Grenzpolizei war natuerliche ein Scherz ;)

No comments: